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Bericht im Magazin Wirtschaft Nord- Ostsee (WNO)
Ein Jahrzehnt lang war er verschwunden, doch jetzt ist er wieder da: der Eisbär im Logo von Ultratroc. Mit dem reaktivierten Hinweis auf die Firmengeschichte startet das neu aufgestellte Unternehmen aus Flensburg nach ökonomisch heiklen Zeiten wieder durch. Seit 2013 befindet sich der Druckluftspezialist das erste Mal in der fast 60jährigen Firmengeschichte in privater Hand. Jan Weiner investierte gemeinsam mit seiner Frau Inna in den Flensburger Spezialbetrieb und löste ihn aus dem Verbund eines amerikanischen Konzerns heraus. „Als alter SabroeMann kannte ich die Firma und die Branche schon“, er klärt Weiner und verweist auf die Ge schichte des Hauses, zu deren Logo von Beginn an auch der Eisbär gehörte. 1957 eröffnete der ehemalige dänische SabroeKonzern eine Niederlassung für Druckluft und Kältetechnik in der Fördestadt. Nach dem Verkauf an die Firma Ultrafilter 1997 wurde der Betrieb in Ultratroc umbenannt, abgeleitet vom neuen Besitzer und dem Hauptprodukt: Drucklufttrocknern. Nach einem weiteren Verkauf verschwand mit dem Eisbär schließlich auch der letzte Hinweis auf den Ursprung der Fabrik. Hier kommt Jan Weiner als ehemaliger Mitarbeiter und heutiger Investor ins Spiel.
Made in Flensburg - Mit einem SpezialistenTeam aus Ingenieuren und Technikern arbeiten die neuen Inhaber am künftigen Erfolg der Produkte. Zwar umfasst die Belegschaft nur noch 40 Angestellte – zu Hochzeiten waren es knapp 200 – doch entwickeln, konstruieren und montieren diese die Drucklufttrockner komplett selbst aus schließlich in Flensburg. Zu den Käufern gehören viele der großen deutschen Autobauer sowie beispielsweise Betriebe aus der Glas und Zementindustrie.
Die Produkte von Ultratroc, benannt nach kalten Winden, reinigen und trocknen Druckluft im industriellen Einsatz. „Wir sind Spezialisten in der Druckluftaufbereitung“, sagt Jan Weiner mit Verweis auf die energieeffizienten Geräte. Sie werden bei Kunden in Kompressorstationen angeschlossen, wo die Druckluft erzeugt und in die Fertigung geleitet wird. In den UltratrocProdukten wird die Luft anschließend gekühlt und von Wasser und Schmutz befreit, der sonst möglicherweise die Endprodukte schädigen würde. Durch die Komponentenbauweise können beinahe alle Kundenwünsche schnell erfüllt werden. Auch im Export stark - Mit Innovationen und guter Qualität gelingt es Weiner und seinem Team, die Kundschaft weltweit von den blau verkleideten Anlagen zu überzeugen. Hervorzuheben sind besonders SüdOstAsien und das europäische Ausland. Insgesamt kommt die Firma vom Flensburger Ochsenweg auf eine Exportquote von rund 60 Prozent.
Ein Ziel haben Inna und Jan Weiner mit ihrem neuen Unternehmen fest vor Augen. „Wir wollen die Position als Qualitäts- und Technologieführer in unserer Branche zurückerobern“, so der Geschäftsmann entschlossen. Um die Ambitionen auch langfristig umsetzen zu können, plant der NeuUnternehmer, wieder Auszubildende zum Industriekaufmann und Mechatroniker einzustellen. Dafür engagiert er sich bereits in verschiedenen IHKPrüfungsausschüssen. Seine Frau und er sehen die Firma mit der eingeschlagenen Route auf genau dem richtigen Weg.
Wirtschaft Nord und Ostsee
Ausgabe Januar 2015
Autor: Daniel Kappmeyer
IHK-Redaktion Flensburg
kappmeyer@flensburg.ihk.de